Wir im HOMEOFFICE: SUPERIDEE ODER SUPERDOOF?
Wie kreativ bist Du im Homeoffice? Wie kriegst Du Deinen Alltag geregelt? Was nervt Dich und worauf freust Du Dich am meisten? Wir bei Superidee springen seit einem Jahr zwischen Homeoffice und Office. In kurzen Geschichten und echten Bildern haben wir unsere Erfahrungen für Euch zusammengefasst.
Reiberdatschi und Neejahrskoken
Lisas Homeoffice zwischen Oldenburg und Oberfranken
Die Möglichkeit das Homeoffice nutzen zu können, finde ich super. Das letzte Jahr hat gezeigt – wenn auch nicht geplant – dass es gut funktioniert. Es hat seine Vor- und Nachteile. So konnte ich mein Homeoffice im vergangenen Jahr sogar für mehrere Monate zu meinem Freund ins oberfränkische Bayreuth verlegen. Natürlich war auch dort das öffentliche Leben weitestgehend stillgelegt.
Wir haben uns die Zeit mit „Netflix-and-chill“, Tagesausflügen und dem gemeinsamen Kochen vertrieben. Bei manchen Gerichten sind wir uns allerdings noch nicht ganz einig, was der „korrekte“ Terminus ist. Ich sage „Püree“, er sagt „Stopfer“. Die „Reiberdatschi“ (Kartoffelpuffer) habe ich mittlerweile in meinen eigenen Sprachgebrauch aufgenommen. Auch bei der Qual der Beilagenwahl zwischen Kartoffel oder Kloß, bin ich definitiv #TeamKloß. Dafür bekam ich zum neuen Jahr frisch gebackene ostfriesische Neujahrskuchen.
Beziehung heißt ja auch, Kompromisse einzugehen. Wenn schwarzer Tee, dann ostfriesischer. Wenn Kartoffelsalat, dann bayerischer. Wenn Oldenburger Grünkohl, dann Oldenburger Grünkohl – hier gibt es keine Kompromisse. Ich kann dem Homeoffice also einiges abgewinnen.
Aber der Mix macht es. Denn trotz allem, das Arbeiten in der Agentur mit meinem super Team, fehlt mir sehr. Der kreative Austausch, das gemeinsame Schmieden von Ideen oder die Mittagspausen im Team. Ganz besonders fehlt mir das gemeinsame Herumblödeln, das sich oft in so großartige Absurditäten, Bilder und Geschichten steigert, dass uns vor Lachen die Tränen kommen. Das gehört für mich zum Arbeiten dazu.
GZSZ – HOMEOFFICE: top und schockt nicht mehr
Nina über Umzug zur Oma nach Varel
Die Kitaschließung ohne Notbetreuung betraf auch uns. Keine Minute hätte sich im Homeoffice unser eineinhalbjähriger Sohn ablenken lassen, an Arbeit war dabei nicht zu denken. Die einzige Alternative hieß: ein Umzug zur Oma nach Varel. Aus dem Plan‚ wir bleiben für zwei Wochen, folgten zweieinhalb Monate. Einen großen Vorteil hat das Homeoffice ja: kein Fahrtweg, Schlafen bis kurz vor Arbeitsbeginn und eine Oma, die das Kind fertig gemacht und verpflegt hat. Top! Aber irgendwie auch nicht.
Nach ein paar Wochen wurde das Vermissen deutlich spürbar. Morgens bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit zu fahren und meine Kollegen in 3D zu sehen statt auf dem Monitor, fehlen mir sehr. Ich arbeite länger bei Superidee im Homeoffice als im Büro und das schockt irgendwie nicht mehr.
Ich stelle für mich fest: ohne Kollegen geht das nicht! Inzwischen sind wir zurück in Oldenburg und ich gehe zu meinem Mann ins Büro – eine schöne Alternative zum Arbeiten in der Wohnung. Fazit: Homeoffice im tiefsten Winter schockt – aber jetzt wo der Frühling startet und das Leben draußen wieder losgeht, möchte auch ich gerne morgens das Haus zur Arbeit wieder verlassen.
Zwischen SEO und Spiderman liegen genau 2,75 Meter.
Sarah vermisst nicht nur den persönlichen Austausch.
Bei Superidee ist dank regelmäßigen, virtuellen Teammeetings, dem VPN-Zugang und einem guten Projektmanagement-Tool die Arbeit im Homeoffice überhaupt kein Problem, aber es ist trotzdem anders, als morgens aus dem Haus zu gehen, um ins Büro/die Agentur zu fahren.
Zwischen meinem Arbeitsplatz zu Hause im Gästezimmer und dem „Spiderman-Hauptquartier" (dem Zimmer von meinem fünfjährigen Sohn) liegen genau 2,75 Meter. Kein Wunder also, dass manche Tage am Zuhause-Arbeitsplatz von kleinen Gefechten gegen die Bösewichte von New York unterbrochen werden. Aber: Nach einem Jahr Pandemie und vielen Arbeitszyklen zu Hause habe ich mich an die Situation gewöhnt und genieße immer öfter die kleinen Vorteile.
Trotzdem fehlt mir der persönliche, nicht virtuelle Kontakt zu meinen Kolleg:innen und ich freue mich auf die gemeinsame Zeit in der Agentur – auch wenn ich mitten in der Homeoffice-Zeit bei Superidee angefangen bin: Ich freue mich auf die Zeit mit der Supercrew nach dem Homeoffice, denn Homeoffice finde ich meistens superdoof!
Papa, wann bist Du fertig?
Ulf über Homeoffice und wichtigste Kunden.
Ich weiß nicht, wie andere das hinkriegen. Ich als alter “Bei-der-Arbeit-Arbeiter” habe eindeutig Schwierigkeiten, meine Jobs im Homeoffice zu erledigen.
Damit Homeoffice mit Familie, Kindern und Homeschooling funktioniert, braucht es für mich drei Dinge: Disziplin, gute Zeitplanung und Struktur. Leider sind das alles Dinge, die eher als Kreativitäts-Killer gelten und für meine Arbeit nicht funktionieren.
Manche Tätigkeiten, wie E-Mails schreiben, Angebote kalkulieren, telefonieren, delegieren und organisieren funktionieren im Homeoffice richtig gut und beflügeln mich regelrecht. Sie sind gut portionierbar und ich kann zwischendurch die Klospülung reparieren, beim Legosteinsuchen helfen oder die Spülmaschine einräumen.
Kreative Tätigkeiten und neue Dinge ausprobieren gehen hingegen gar nicht. Das liegt daran, dass meine Zeit für Arbeitsphasen im Homeoffice oft begrenzt ist und ich unmöglich in den „Flow*” komme.
Der Austausch und das Reflektieren mit Kolleginnen fehlt mir. Zudem bin ich eher „Spätarbeiter” und die besten Ideen kommen mir in der späteren zweiten Tageshälfte – dann wenn meine wichtigsten Kunden (Kinder) nach einem wilden Tag versorgt werden möchten.
New Work hin oder her. Wir müssen die Möglichkeiten schaffen, dass wir auf Dauer wieder in unsere Büros zurückkehren. Ich glaube, wir sind am Ende glücklicher, wenn wir privates Umfeld mit Freizeit, Familie und Freunden zeitlich und räumlich von unserer Arbeit trennen.
*Flow bedeutet, dass man sich völlig in einer Tätigkeit verliert. Unsere Gefühle, Wünsche, unser Handeln und Denken sind in dieser Zeit komplett aufeinander abgestimmt.